Ergonomie am Arbeitsplatz - unsere Tipps

Besser vorbeugen als heilen - gerade im Bezug auf Rückenschmerzen ist das mehr als wahr. Rückenleiden sind Volkskrankheit Nummer eins in Deutschland, ebenso wie in vielen anderen Industriestaaten. Häufiger Grund: die meisten Menschen verdienen ihr Geld in sitzenden Berufen, und die meisten Menschen sitzen falsch.

Dabei muss die Konsequenz falscher Einstellungen nicht immer im Rücken spürbar sein. Im Rücken verläuft nicht nur die Wirbelsäule, sondern auch zahllose Nerven, weswegen Rückenverletzungen so gefährlich sind. So sind Probleme, die aus falschem Sitzen entstehen, teilweise auch in Beinen und Armen oder im Kopf zu spüren - manche Menschen verspüren beim Sitzen rätselhafte Zahnschmerzen, die bei Bewegung wieder verschwinden.

Richtige Ergonomie am Arbeitsplatz muss nicht zwingend heißen, dass gleich ein neuer Bürostuhl, eine neue Tastatur, Maus, Computerbildschirm oder Schreibtisch beschafft werden muss. Häufig genügt es, die bestehenden Mittel besser einzustellen, zu platzieren und zu nutzen. Und das Wichtigste: Wenn sich etwas nicht gut anfühlt, dann ist es das für gewöhnlich nicht.

Außerdem wichtig: hören Sie nicht nur auf die Beratung in Fachtexte, sondern auch immer auf sich selbst! Menschen unterscheiden sich voneinander und Ergonomie ist die Lehre von der Anpassung der Arbeitswelt an den Menschen, nicht umgekehrt! Erlaubt ist, was Schmerzen vermeidet. Die Tipps aus unserem Ergonomieberater können Ihnen allerdings als hilfreiche Orientierung dienen.

Bürostuhl richtig einstellen

Ob Sie Ihren neuen Bürodrehstuhl von wipper-shop.de bekommen, einen gebrauchten Stuhl von Ihrem Kollegen übernehmen oder gerade an einem neuen Arbeitsplatz sitzen: Fragen Sie sich doch einmal, wieviel Zeit Sie dafür aufgewendet haben, diesen Bürostuhl richtig einzustellen?

Die meisten Stühle sind in fünf Minuten eingestellt. Modernere Bürostühle sind meistens ziemlich intuitiv, die Anleitungen gibt es sogar schon als QR-Code oder App für Smartphones.

Sitzhöhe richtig einstellen

Viele Einstellungen ändern sich, wenn sich die Sitzhöhe ändert. Daher sollten Sie diese auch zuerst ergonomisch an Ihre Körpergröße anpassen. Hierbei empfiehlt der Ergonomieberater, einen 90-Grad-Winkel der Knie zu bilden, während die Füße mit der ganzen Sohle auf dem Boden stehen.

Sollte das nicht möglich sein, weil der Verstellbereich des Stuhles zu klein ist, können Sie oft auch höhere oder niedrigere Gasfedern vom Kundendienst erhalten - kontaktieren Sie Ihren Händler.

Synchronmechanik-Arretierung

Was passiert mit Ihrem Bürostuhl, wenn Sie sich zurücklehnen? Bewegt sich die Lehne mit oder bleibt sie starr? In diesem Falle ist die Synchronmechanik arretiert. Häufig werden Stühle in diesem Status ausgeliefert, transportiert oder gelagert, da sich so Schäden an der Mechanik vermeiden lassen.

Lösen Sie die Arretierung der Mechanik. Dann bewegen sich Rückenlehne und Sitzfläche beim Zurücklehnen mit und stützen für eine bessere Ergonomie den Körper, während sie Sitzen in Bewegung erlauben.

Widerstand der Synchronmechanik

Personen sind individuell unterschiedlich. Das beschränkt sich nicht allein auf die Größe, sondern auch auf das Körpergewicht. Und bei einem Gewicht von 90 Kilogramm lehnen sich nunmal 30 Kilogramm mehr zurück als bei 60 Kilogramm.


Synchronmechaniken können mit solchen Gewichtsunterschieden umgehen, indem sie in der Widerstandskraft, die beim Zurücklehnen spürbar ist, signifikant unterscheiden. Wenn Sie einmal im Stuhl eines deutlich leichteren oder schwereren Kollegen Platz nehmen, werden Sie den Unterschied bemerken.

Stellen Sie die Widerstandskraft so ein, dass Sie sich ohne großen Kraftaufwand zurücklehnen können, aber nicht unfreiwillig nach hinten fallen. Hierbei muss nicht selten ein wenig experimentiert werden.

Armlehnen

Jetzt, wo die Arbeitsposition Ihres Körpers stimmt, können wir uns um den Körperteil kümmern, der die eigentliche Arbeit verrichtet: Ihre Hände. In Bürojobs sind diese meist auf Maus und Tastatur, ab und an auch mal am Telefon, in einer Akte blätternd, etwas notierend... Kurzum, die Hände befinden sich sowohl in Bewegung über den Schreibtisch wie auch längere Zeit über demselben Ort.


Die Position über der Tastatur ist unnatürlich, normalerweise bewegen wir unsere Arme öfter, die Muskulatur in Schultern und Oberarmen ist nicht dafür geeignet, die Unterarme einfach nur oben zu halten. Wenn Sie Ihren Arm einmal längere Zeit einfach nach vorne strecken, merken Sie das als ziehenden, stärker werdenden Schmerz. Wäre jetzt ein Schreibtisch unter Ihrem Arm, würden sie Ihre Hände dort ablegen, um die Muskeln zu entlasten, Nerven, Blutgefäße und Sehnen in den Handgelenken würden abgedrückt. Das ist nicht gesund.

Um das zu verhindern, haben Bürostühle Armlehnen. "Armlehnen" ist eigentlich der falsche Ausdruck, für gewöhnlich werden Sie bei der Bildschirmarbeit nicht die Unterarme sondern die Ellenbogen darauf abstützen. Unsere Tipps: Armlehnen sollten so eingestellt sein, dass Ihre Arme darauf wie automatisch zum Liegen kommen, wenn Sie an einer Tastatur arbeiten. Sie sollten nicht so hoch sein, dass sie beim Arbeiten behindern oder Sie die Arme unnatürlich verbiegen müssen, um an die Tastatur zu kommen, aber auch nicht so niedrig, dass Sie die Arme nach unten drücken müssen, um sie auf den Lehnen zu lassen.

Kopf- oder Nackenstütze

Nackenstützen sind in deutschen Büros oft auch eine Art Statussymbol. Wenn Sie also einem an Ihrem Bürostuhl haben, dann danken Sie es Ihrem Arbeitgeber, indem Sie sie richtig einstellen. Ob sie auf Kopf- oder Nackenhöhe steht, ist erst einmal egal, solange die Position nicht unangenehm ist. Sie sollten sich keineswegs zum Anlehnen zwingen müssen, beim Zurücklehnen sollte der Kopf durch die Stütze oben gehalten werden, um die Nackenmuskulatur zu entlasten.

Auf der anderen Seite sollte sie keineswegs in den Kopf hineindrücken, wenn Sie aufrecht sitzen. Das wird oft als unangenehm empfunden.

Schreibtische richtig einstellen

Die Zeiten, als Schreibtische nur Holzplatten mit Füßen waren, sind vorbei. Heute sind sie mehr, moderne Anpassungskünstler, Hightech-Experten unter Monitor und Tastatur. 

Gegebene Einrichtungen nutzen

Hat Ihr Schreibtisch einen PC-Halter? Dann stellen Sie Ihren PC darauf, der freigewordene Platz kann das Sitzen in Bewegung optimal unterstützen. Wie sieht Ihr Kabelmanagement aus? Hat Ihr Tisch vielleicht einen Kabelkanal oder eine Kabelkette? Wenn Sie die nutzen, ergibt sich neben einer besseren Optik auch mehr Bewegungsfreiheit und eine weitaus geringere Unfallgefahr.

Höhenverstellung

Einige Schreibtische sind höhenverstellbar, entweder mechanisch mittels eines teleskopischen Gestells, mit einer Gasfeder wie ein Bürodestuhl oder elektrisch per Motor. Diese Schreibtische sollte man entsprechend den eigenen Präferenzen einstellen. Tipps vom Ergonomieberater: Wer einen Steh-/Sitzarbeitsplatz hat, der sollte die stehende und sitzende Position fest in den Tisch einprogrammieren, falls er eine Memory-Funktion besitzt. Auch mechanisch verstellbare Tische sollten richtig eingestellt werden. Dabei sind eventuell Helfer notwendig: Der Tisch sollte so eingestellt werden, dass die Arme in einer geraden Linie von Armlehnen zur Tastatur greifen können.

EDV-Zubehör richtig platzieren

Bei der Platzierung von Tastatur, Maus und Bildschirm sollten einige Dinge beachtet werden. Dass ein PC-Tower nichts auf dem Tisch zu suchen hat, sollte selbstverständlich sein, schließlich sind viele Schreibtische mit PC-Halter ausgestattet und der Platz auf der Tischplatte lässt sich nun wirklich besser nutzen. Die Tastatur sollte nahe der Kante der Tischplatte platziert werden, sodass man aus entspannter Sitzposition tippen kann, ohne die Ellbogen von den Armlehnen zu nehmen.

Ähnliches gilt für die Maus, egal ob links oder rechts, sie sollte am Arbeitsplatz ohne Verrenkungen erreichbar sein. Unterlagen sollten neben oder hinter die Tastatur gelegt oder gleich in einer Halterung platziert werden - das schont Arme und Nacken. Der Bildschirm sollte gerade im Sichtbereich platziert sein, sodass man nicht den Kopf drehen muss. Bei zwei Bildschirmen sollte eine Halterung montiert werden, die es erlaubt, die Schirme je nach aktuellen Arbeitsanforderungen zu platzieren. Außerdem ist der Monitor im 90-Grad-Winkel zum Fenster zu platzieren, um Blendungen zu reduzieren.

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